Vicia grandiflora Scop. ‒ Großblütige Wicke

• 1772, Fl. Carniol., ed. 2, 2: 65 (▤)
  

Die Pflanze wird recht häufig gefunden, wobei sich die Mehrzahl der Funde auf Verschleppungen mit Böschungsansaaten oder Getreide bezieht und als unbeständig einzustufen ist. Ein typisches Beispiel ist eine Meldung von Frölich (1939): einige Jahre an der Laderampe Frieda [östlich Eschwege], wohl mit Lumpenladung für Spinnerei eingeschleppt. In der Region Südwest offenbar in Saumbiotopen eingebürgert. Folgende Vorkommen sind nicht eindeutig als unbeständige Verschleppungen anzusehen:
Region Südwest: Seibig (in Hemm & Mühlenhoff 1995) gibt an, dass die Pflanze erstmals 1939 bei Altenmittlau beobachtet wurde und sich seither in diesem Bereich ausbreitet (Altenmittlau, 1948 & 1951, FR-204513 & FR-204506; Niedermittlau, 1951, FR-204512; Somborn, 1961, FR-204514). Dazu passt ein Fund von M. Uebeler aus 2010 für die Umgebung von Altenmittlau (FR-116312). Marquardt (1971) berichtet, dass er ein Vorkommen an der Straße Pfungstadt-Eschollbrücken seit etwa 15 Jahren beobachtet. Klein & Klein beobachteten die Pflanze 1987 in einer Sandgrube bei Gambach. Nach Jung (1992) „bei Darmstadt eingebürgert“, hierzu befinden sich viele Belege in FR. K. P. Buttler sammelte die Pflanze 1971 „s-lich [Lampertheim-]Sandtorf, auf Brachen und an Wegrändern teils häufig“ (FR-204503); D. Korneck 1952 bei Mörfelden (Beleg FR).
Für die übrigen Regionen liegen als unbeständig einzustufende Funde vor. So von R. Wittig 2002 an der Umgehungsstraße von Oberursel gesammelt (FR-108722; Wittig 2019). Cezanne (1998) nennt ein Vorkommen bei Langenbrombach im Odenwald. D. Korneck sammelte die Pflanze 1974 bei Heldra und im Fuldatal zwischen Niederellenbach und Konnefeld (Belege FR).