Prunus insititia L.
1755, Cent. Pl. 1: 12 (▤)
Die Abgrenzung von Prunus domestica subsp. insititia zu Prunus fruticans ist vielfach unsicher, teilweise wurden die beiden Sippen eventuell zusammengefasst.
Literaturangaben sind daher stets mit Zweifeln behaftet. Nach alten Angaben dürfte die Sippe im 19. Jahrhundert öfters in Kultur gewesen sein, woraus sich Verwilderungen ergaben. Heute
ist die Kultur praktisch erloschen und Verwilderungen entsprechend selten.
Nach Spilger (1936) hat J. C. Senckenberg die Pflanze in seinen Aufzeichnungen für die Umgebung Wiesbadens genannt. Borkhausen (1790), der die Hafer-Schlehe als Prunus insititia
aufführt, nennt den wilden Zwetschgenbaum „Prunus oeconomicus sylvestris“ ziemlich häufig in den „Hägen [von Hecken umfriedetes Gelände]“ und ortsnahen,
südhessischen Wäldern. Nach Buttler & Klein (2000) gibt G. Gärtner in seinem Handexemplar der Flora der Wetterau an „In Zäunen am Wege nach Dornholzhausen: JG.“. Nach Becker
(1827) „In grosser Menge angepflanzt bei Schwalbach, bei Höchst“; daneben werden auch Vorkommen in Zäunen angegeben. Müller (1841) nennt sie häufig in Hecken. Pfeiffer &
Cassebeer (1844) führen die Pflanze für die Umgebung von Kassel, Pfeiffer (1847) für Kassel und Sandberger (1859) für Wiesbaden als verwildert an. Rudio (1851) macht für Nassau die
allgemeine Angabe „in Hecken verwildert“. Heyer & Rossmann (1860‒1863) nennen sie in Oberhessen „häufig cultiv. u. zuweilen verwildert“. Klein (1953) nennt
die Hafer-Pflaume nicht selten für Gärten und dorfnahen Hecken des Vogelsbergs, wo die Pflanze „aus alter Kultur verwildert“. Er nennt zwei Fundorte: Feldkrücken (nach v.
Stetten) und Schotten (nach Th. Scriba). Nieschalk (1993) nennt sie früher häufiger in Landkreis Waldeck-Frankenberg vorgekommene Pflanze für Straßenränder zwischen Alraft und Oberwerbe.
Nach Hemm & Mühlenhoff (1995) verwildert in Hecken bei Gelnhausen. Baier & al. (2005) nennt Verwilderungen: Steinbruch südlich Wolfterode nach Dilling & F. Hotzler 1992 sowie Werra bei
Allendorf nach W. Schnedler und Kartierer 1985. In Frankfurt wurde eine Verwilderung auf dem ehemaligen Flughafen Bonames gefunden (2011, T. Gregor 8878 & G. Kasperek, FR). Von E.
Schäfer an einem Bahndamm am Kleinberg bei Großentaft gesammelt (1991, FULD, nicht gesehen). Angaben für die Region Südost konnten nicht ermittelt werden. Von K. Baumann 2009 bei Hofheim-Marxheim gesammelt (Beleg FR).
