Agrimonia procera Wallr. ‒ Großer oder Wohlriechender Odermennig
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1840, Linnaea 14: 573 (▤)
Selten in Säumen von Hecken, Wäldern und an Wegen. Erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Agrimonia procera von A. eupatoria unterschieden, so von Pfeiffer (1847) als
Besonderheit gemeldet. Noch Rudio (1852) spekuliert über „durch die Oertlichkeit bedingtes Variiren von [Agrimonia Eupatorium]“. Den Angaben aus dem 19. Jahrhundert ist
eine gewisse Vorsicht entgegen zu bringen. Agrimonia procera
zeigt in Hessen eine seltsame Verbreitung. Der Verbreitungsschwerpunkt
scheint in den Randbereichen der Untermainebene zu liegen: im Taunus,
in der Wetterau ‒ nach Klein & Klein (1985) im östlichen
Wetteraukreis sehr zerstreut ‒, im Nordspessart und mittleren Kinzigtal
(Hemm & Mühlenhoff 1995) und Dreieichgebiet. Ein weiteres
Areal liegt im Westerwald. Außerhalb dieses Bereiches sind nur
Einzelfunde vorhanden, wobei Agrimonia procera
wahrscheinlich öfters verkannt wird. So soll die Pflanze nach
Nitsche & al. (1988) in Nordhessen verschollen sein, nachdem Grimme
(1958) sie für Kassel und Umgebung als selten aufgeführt
hatte.