Odontites luteus (L.) Clairv. ‒ Gelber Zahntrost
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1811, Man. Herbor. Suisse 207 (▤)
Euphrasia lutea L.
Sehr selten in Magerrasen auf Kalkböden in Südhessen. Nach Spilger (1932) von Tabernaemontanus (1522–1590) für Frankfurt und Darmstadt genannt. Dillenius (1719) nennt die Pflanze von der Bergstraße. Über den Verlust der Trockenrasen am Falkenberg zwischen Flörsheim und Hochheim berichten Korneck (1971) und Breyer (1988). Die Pflanze hat die weitgehende Einebnung und Auffüllung des Gebietes 1978 einige Zeit überlebt und wurde noch 1987 nachgewiesen, ist mittlerweile aber wohl erloschen. Auch das Vorkommen bei Frankfurt ist wahrscheinlich erloschen und wurde letztmalig 1994 gesehen. Für die südliche hessische Rheinebene meldete Ackermann (1954) das Verschwinden der Pflanze, allerdings wurde von Hillesheim-Kimmel (2001) wieder ein winziges Vorkommen westlich von Seeheim entdeckt, das allerdings nach 2000 nicht wieder erneut bestätigt werden konnte (2016 Hillesheim Kimmel). Es verbleiben wenige Vorkommen an der Bergstraße, z. B. südlich von Malchen (Hillesheim-Kimmel 1999).
Habitus |
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Detail |
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Beleg |
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Weitere Fotos |
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Status: Indigen
Verbreitung
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Sü Süderbergland |
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WBS Westhesssisches Berg- und Senkenland |
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OB Osthesssisches Bergland |
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We Westerwald |
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Ta Taunus |
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RMT Rhein-Main-Tiefland |
† ehemals |
Sp Spessart |
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ORT Nördliches Oberrheintiefland |
s selten |
Od Odenwald |
s selten |
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Main-Taunus: Kalksteinbrüche bei Flörsheim (Jung 1832; 1958, A. Nieschalk, FR-114704; 1971, W. Wittenberger, Herb. W. Wittenberger; 1987, Breyer 1988).
Frankfurt am Main: an den Kalksteinbrüchen und in den verlassenen Weinbergen zu Bergen (Gärtner & al. 1799‒1802); Berger Hang (1961, K. P. Buttler, FR-90534; 1994, T. Gregor; 2015 nicht mehr, T. Gregor & G. Himpel); hinter Seckbach nach Bergen zu (Reichard 1772/1775); „Lohr“ bei Seckbach (M. Dürer in Dosch & Scriba 1887).
Darmstadt-Dieburg: um Bickenbach (Schnittspahn 1846, 1970er Jahre nicht mehr, Kunz nach Hillesheim-Kimmel 1999); durch das ganze Mühlenthal zwischen Eberstadt und Niederramstadt (Schnittspahn 1846); südlich Malchen (Hillesheim-Kimmel 1999); zw. Eberstadt u. Pfungstadt, Sandfelder (1950, B. Malende, FR-114701); Pfungstadt, Sanddüne beim Bahnhof (1966, B. Malende, FR-114700); Eberstadt/Pfungstadt, Düne (1989, K.-D. Jung, DANV); bei Griesheim (Schnittspahn 1846); Malchen (1998, K.-D. Jung?, DANV); „Eisengrube“ westlich Seeheim (Hillesheim-Kimmel 2001; nicht mehr 2019, Bönsel & al. 2021).
Darmstadt: bei dem Bessunger Judenkirchhof (Gärtner & al. 1799‒1802); Eberstadt, Sandhügel (1902, M. Dürer, FR-114702); Escholldüne (1986, K.-D. Jung; 6117/441, 6117/443, 6117/433 [westlich und südwestlich Eberstadt], Jung 1992); Flugsanddünen bei Darmstadt, verschwunden (A. Dressler nach Hillesheim-Kimmel 1999).
Bergstraße: Auerbach (1950, R. Kunz, DANV); Pfaffenrech nördlich Bensheim-Gronau (1999, E. Schubert mit F. Richter u. a., 2019 Bönsel & al. 2021); Hemsberg (1955, H. Klein, DANV; 1960 Korneck 1984; 1981 Hodvina 1987; 2006, E. Schubert mit F. Richter u. a., 2019 Bönsel & al. 2021); Malchen (1998, K.-D. Jung?, DANV; südlich Malchen, 2019 Bönsel & al. 2021); südöstlich Schönberg (2019 Bönsel & al. 2021); bei Zwingenberg (Schnittspahn 1846; Zwingenberg, Großer Steinbruch, 1976, B. Malende, F-114698; Zwingenberger Steinbruch an der Orbishöhe, 1998, Hillesheim-Kimmel 1999, Orbishöhe bei Zwingenberg, 2019 Bönsel & al. 2021).
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