Malva sylvestris L. subsp. sylvestris ‒ Wilde Malve
Es handelt sich um eine eng an bäuerliche, dörfliche Landwirtschaft gebundene Art, die entsprechend dem starken Rückgang dieser Wirtschaftsform seltener wird. Zudem hat die Art eine
gewisse Wärmebedürftigkeit und meidet die Mittelgebirgsregionen. Nach Wigand & Meigen (1891) „im ganzen Gebiet“ der preußischen Provinz Hessen-Nassau „an Hecken, Wegen,
Ackerrändern, Mauern, auf Schutthaufen, meist in der Nähe der Dörfer“. Auch andere Floren des 19. Jahrhunderts bezeichnen die Art als häufig, so war die Art nach Heyer & Rossmann
(1860‒1863) in Oberhessen häufig an Weg- und Feldrändern, grasigen Abhängen, Zäunen und auf Schutt. Offenbar kam dieser Stickstoffzeiger damals regelmäßig auch außerhalb von Siedlungen
vor. Heute ist die Art weitgehend auf Ruderalstandorte der Siedlungen beschränkt. Das Verbreitungsbild dieser auch als Zierpflanze genutzten Art wird durch häufige Ansaat und dadurch
bedingte unbeständige Vorkommen verschleiert.