Der Echte Eibisch gehört zu den wenigen Pflanzen über deren Verbreitung wir bereits aus dem 18. Jahrhundert genaue Angaben haben. Dillenius (1719) kannte sie in Dörfern und an Gräben der Wetterau. J. C. Senckenberg (nach Spilger 1941) nannte in seiner Flora von Frankfurt und seinen Scripta botanica bereits einen Großteil der hessischen Fundorte dieser sehr attraktiven und auch als Zier- und Heilpflanze geschätzten Art. Die salzliebende und vom Vieh gemiedene Art besiedelt vor allem Grabenränder und Weiden. Im 19. Jahrhundert erloschen die Vorkommen in der Wetterau und bei Bad Soden, 1885 wurde die Art letztmals bei Klein-Karben gesammelt. Zwischen Trebur und dem Kühkopf bestehen bis heute Vorkommen an Gräben (Böger 1991, Baumgärtel 2014, Gregor 2014). Zwischen Trebur und Geinsheim bestehen bis heute Vorkommen an Gräben (Böger 1991). Mehrfach wurde die Art auch verwildert ohne Bezug zu Salzstellen gefunden. Taute (in Anonymus 1909) nennt sie unter den „neu festgestellte Pflanzen“ in der Umgebung Kassels.
Habitus
Detail
Beleg
Weitere Fotos
Status: Indigen
Verbreitung
Sü Süderbergland
‒
WBS Westhesssisches Berg- und Senkenland
‒
OB Osthesssisches Bergland
‒
We Westerwald
‒
Ta Taunus
‒
RMT Rhein-Main-Tiefland
† ehemals
Sp Spessart
‒
ORT Nördliches Oberrheintiefland
s selten
Od Odenwald
‒
Gießen: Gießen, Uni-Versuchsgut (2010 P. Emrich nach Händler 2022); Linden (Händler 2022); Wißmar (Dillenius 1718, „aliquando“ [verwildert?]); Gießen, Ruderalstelle (1953 H. Hupke in FR).
Wetterau: Büdingen, Geisweiher (1949, Prakt, DANV); Dortelweil (Cassebeer & Theobald 1847, 1849); Groß-Karben, Gräben, sehr häufig, (1727 J. C. Senckenberg nach Spilger 1941); Okarben, Gräben, sehr häufig, (1728 J. C. Senckenberg nach Spilger 1941); Klein-Karben (1885 C. Fellner in FR); Wisselsheim (1728 J. C. Senckenberg nach Spilger 1941, Russ 1868); Steinfurt (Russ 1868).
Main-Kinzig: Bischofsheim, gegen Enkheimer Ried, Erdauffüllung (1975 A. Seibig in FR).
Wiesbaden: Wiesbaden, westliche Seite der Stadt (vor 1820, Ritter nach Buttler & Klein 2000).
Main-Taunus: Soden, an den [Salz]wassern, hin und wieder, sowie Gesundbrunnen am Badehaus, (1728 J. C. Senckenberg nach Spilger 1941); Soden (bei dem Mineralbrunnen Reichard 1772/1778, Russ 1868).
Frankfurt: Gewann „Hinter den Obergärten“ am Nordrand von Bergen, Streuobstbrache und Weide, Kulturrelikt (1989, Biotopkartierung Stadt Frankfurt; nach Bebauung erloschen, D. Bönsel 2010); Grünlandbrache zwischen Grießheimer Chemiewerk und Main (ca. 1992, S. Wetzstein; 2009, D. Bönsel).
Groß-Gerau: bei Dornheim (Dosch & Scriba 1878); bei Griesheim, nach dem Rhein zu, copiose (vor 1834, Johann Caspar Stein nach Buttler & Klein 2000); bei Leeheim (Dosch & Scriba 1878; 2011, [sw Leeheim] Naturschutzgebiet Michelried, Baumgärtel 2014); Mainspitze (ohne Datum L. Fuckel in FR); Raunheim, Grabenhof (J. C. Senckenberg nach Spilger 1941); an Bächen bei Trebur, häufig (J. C. Senckenberg nach Spilger 1941); Trebur, gegen Hohmühle, Graben (1975 A. Seibig in FR); Nähe Hellkrain südwestlich Trebur (1991 Korneck 1992); südwestlich Trebur am Hauptentwässerungsgraben (2010, Gregor 2012).