Pulmonaria officinalis L. ‒ Echtes Lungenkraut, Geflecktes Lungenkraut
Diese häufig in Gärten kultivierte Pflanze verwildert
öfters in ortsnahen Gebüschen oder in der Nähe von
Schuttabladeplätzen (für Taunus siehe Wittig & al. 2022). O. Nerlich sammelte sie am Hartwald bei Bad
Homburg an einem Waldrand gegenüber einer Siedlung (1982,
FR-86434), was eine typische Verwilderungssituation darstellt. Wittig (2016) fand Verwilderungen „nicht selten“ in Heckensäumen und an Mauerfüßen in Oberursel. Bereits
Leers (1775) nennt eine Verwilderung von „Pulmonaria officinalis foliis maculatis“
für Herborn. A. Seibig hatte im Main-Kinzig-Kreis Vorkommen
für unterhalb Birstein, das Steinaubachtal und Schlüchtern
unweit Bahnhof vermerkt (Hemm & Mühlenhoff 1995). Im Osten von
Darmstadt (6118/131) besteht ein fest eingebürgertes Vorkommen
(Jung 1992). Weitere Belege im Senckenberg-Herbarium stammen von einem
Laubwald bei Niederroden (Landkreis Offenbach; 1961, N. Dörr,
FR-86435) und vom Wickstädter Wald in der Wetterau (1962, F.
Schaarschmidt 200, FR-86436). Ein Vorkommen im Schlosspark von
Assenheim (Wetteraukreis) ist seit 1938 bekannt (W. Ludwig nach Dersch
1995; 1958, K. P. Buttler, FR-86432; Dersch 1995). Indigene Vorkommen
bestehen jedoch nur in Nordhessen, und zwar im unteren Werratal als
Teil einer Verbreitungsinsel um Göttingen (Baier & al. 2005,
Dersch 1995). Hier fehlt P. obscura.
Das südlichste Vorkommen ist vom Hardtberg bei Werleshausen
bekannt. Im niedersächsischen Teil der Arealinsel wurden auch
Hybriden zwischen Pulmonaria obscura und P. officinalis
festgestellt (Dersch 1995).