Familie: Boraginaceae > Gattung: Lithospermum

Lithospermum officinale L. ‒ Echter Steinsame

1753, Sp. Pl. 1, 132 (▤)

Indigene Vorkommen bestehen in wärmebegünstigten Wäldern und deren Säumen in der Oberrhein- und Untermain-Ebene, in Nordhessen im Zechsteingebiet am Edersee, auf Diabas bei Bad Wildungen, im Muschelkalkgebiet nördlich von Volkmarsen und auf Basaltbergen des Habichtswaldes. Teilweise sind die Vorkommen isoliert wie das auf der Stürzliede im Werra-Meißner-Kreis und haben vielleicht Reliktcharakter. Die Pflanze wurde durch Nieder- und Mittelwaldwirtschaft gefördert und dürfte rückläufig sein. Einige Vorkommen wie auf dem Hangelstein und Lollarkopf bei Gießen scheinen erloschen zu sein. Da der Echte Steinsame ehemals als Heilpflanze kultiviert wurde und aus Kultur verwilderte (Leers 1775, Rudio 1851), dürfte es sich aber bei einigen erloschenen Vorkommen, zum Beispiel denen bei Herborn oder Bessungen, um unbeständige Verwilderungen gehandelt haben. Bei Lindenfels verwildert (Sonnberger 2013).

Habitus

Detail

Beleg

© FR-0090467

Weitere Fotos

Status: Indigen

Verbreitung

Sü  Süderbergland

‒

WBS  Westhesssisches Berg- und Senkenland

z zerstreut

OB  Osthesssisches Bergland

s selten

We  Westerwald

‒

Ta  Taunus

‒

RMT  Rhein-Main-Tiefland

s selten

Sp  Spessart

‒

ORT  Nördliches Oberrheintiefland

s selten

Od  Odenwald

‒

Waldeck-Frankenberg: Bad Wildungen: Bilstein (Ortloff 1908, Lübcke & Frede 2007); Schartenberg nördlich Reitzenhagen (W. Mardorf & F. Pusch nach Grimme 1958); Bad Wildungen: Wolfschur (W. Mardorf & F. Pusch nach Grimme 1958); Bad Wildungen: Kleinern (W. Mardorf & F. Pusch nach Grimme 1958); Böhner Bach südlich Böhne (1995 W. Lehmann in Becker & al. 1997); nördlich Buhlen (Nieschalk & Nieschalk 1971; an der Hardt (V. Lucan 1989 in Becker & al. 1997); Ederseerandstraße (Ehepaar Nieschalk nach Grimme 1958); [Edersee] Hang südlich der Staumauer [als Stadtmauer] (1988 W. Becker & V. Lucan in Becker & al. 1997); Iberg bei Hörle (1993 W. Becker & T. Beine in Becker & al. 1997, Lübcke & Frede 2007); Königsberg (1956 Nieschalk in Becker & al 1997); Kronenberg (1969 Nieschalk in Becker & al. 1997); Kleiner Mehlberg (1995 W. Lehmann in Becker & al. 1997, Lübcke & Frede 2007); Großer Mehlberg (F. Pusch nach Grimme 1958); Nieder-Werbe (1948, A. Nieschalk, FR-86271; Reiherbachtal (1995 W. Lehmann & A. Frede in Becker & al. 1997); Rhoden (1957, A. Nieschalk, FR-86271; Eichholz bei Rhoden, 1994 W. Becker in Becker & al. 1997); Taubental (Ehepaar Nieschalk nach Grimme 1958); Uhrenkopf (H. Schwier nach Grimme 1958); Volkmarsen: Kollenberg (1994 W. Becker in Becker & al. 1997); mehrfach im Wittmarwald (Volkmarser Stadtwald) (1994 W. Becker in Becker & al. 1997); bei Waldeck häufig, besonders nach Behrich[?] hin (Abhänge bei Waldeck, Ehepaar Nieschalk nach Grimme 1958; Wigand & Meigen 1891); Waldeck, Katzenstein (Ehepaar Nieschalk nach Grimme 1958, Lübcke & Frede 2007); Schlossberg Waldeck (H. Schwier nach Grimme 1958); Königsberg bei Welda (H. Schwier & Ehepaar Nieschalk nach Grimme 1958).

Kassel-Land: Baunsberg (Pfeiffer & Cassebeer 1844, Grimme 1958); Caldener Tiergarten (Grimme 1958); Lindenberg (Pfeiffer & Cassebeer 1844); Mittelberg nordöstlich Weimar (Grimme 1958, Nieschalk & al. 1988); Stahlberg nördlich Heckershausen (Wigand & Meigen 1891, Grimme 1958); Hunodberg nordwestlich Wettesingen (Nitsche & al. 1988); Isthaberg bei Wolfhagen (Grimme 1958); Ofenberg bei Wolfhagen (Nitsche & al. 1988); Zierenberg (Wigand & Meigen 1891; Warte nördlich Zierenberg und Kleiner Stuvenberg (Nitsche & al. 1988).

Kassel: Brasselsberg (Pfeiffer & Cassebeer 1844, Grimme 1958); Druseltal (Grimme 1958); Firnskuppe (Pfeiffer & Cassebeer 1844, Grimme 1958); Hirzstein (Grimme 1958, Nitsche & Nitsche 2003); Hühnerberg (Grimme 1958); Kuhberg (Schulz nach Anonymus 1909, Grimme 1958); Wilhelmshöhe (Knetsch 1894); im Habichtswald an mehreren Stellen, besonders hinter den Treibhäusern (Wenderoth 1846), Wilhelmshöhe (Knetsch nach Anonymus 1894).

Werra-Meißner: Stürzliede bei Arnstein (Dersch 1983, Hand 1994).

Schwalm-Eder: Hangterrassen westlich Spangenberg-Mörshausen (Nieschalk & al. 1988).

Marburg-Biedenkopf: bei Kappel (Heldmann 1837); Marburg (Moench 1794); Augustenruh bei Marburg (Wigand & Meigen 1891).

Lahn-Dill: Hintersand bei Herborn (Leers 1775).

Gießen: Hangelstein (Walther 1802, Heldmann 1837); Lollarkopf (Wenderoth 1846).

Wetterau: Jacobsberg bei Nauheim (Wenderoth 1846); Naumburg (Hörle 1878).

Main-Kinzig: Hailer (Haldy 1916); hinter dem Lehrhof bei Hanau (Russ 1855).

Rheingau-Taunus: Münchau [Mariannenaue] bei Hattenheim (um 1850, L. Fuckel, FR-86273; Fuckel 1856).

Wiesbaden: „nicht selten, ob zum Theil nur verwildert (?)“ (Sandberger 1859); Rettbergsau (Pfeiffer 1921).

Frankfurt am Main: westlich der Sachsenhäuser Warte (Reichard 1772/1778); Steinbrüche auf dem Lerchenberg [bei Sachsenhausen] (Gärtner & al. 1799‒1802); links [östlich] der Sachsenhäuser Warte (Gärtner & al. 1799‒1802); Oberrad, Waldbezirk Teller (1910, M. Dürer, FR-90467); Landwehr südlich Oberrad (Gärtner & al. 1799‒1802); zwischen Scheerwald und Beckerweg (1882‒1912 Aufzeichnungen M. Dürer in FR); Babenhäuser Landstraße (Russ 1864; 1893, M. Dürer, FR-90468); zwischen Bergen und Enkheim (Gärtner & al. 1799‒1802).

Offenbach: Lohwald/Schneckenberg (1882‒1912 Aufzeichnungen Dürer in FR; 1957, W. Wittenberger, Herb. Wittenberger; Martiné 2022).

Groß-Gerau: Rheindamm westlich Biebesheim am Rhein (Hölzel 1998).

Darmstadt: unter Gartenzäunen bei Bessungen (Schnittspahn 1865); nördlich Waldfriedhof (Jung 1987); Griesheimer Eichwäldchen (Schnittspahn 1839); militärisches Übungsgelände westlich A67 östlich Griesheimer Eichwäldchen (Jung 1987).

Bergstraße: NSG Glockenbuckel und Umgebung (Sonnberger 2020); Maulbeeraue westlich Hofheim (Hölzel 1998); Steiner Wald (Glanzner 1957).

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