Heliotropium europaeum L. ‒ Europäische Sonnenwende
Nach Dosch & Scriba (1878) soll die Europäische
Sonnenwende in Hessen-Nassau am Rhein häufig gewesen sein. Aber
bereits Petry (1929) nannte sie unter Hinweis auf Vigener nur noch
„vereinzelt und unbeständig“ für Weinberge im
Rheintal. Heute scheinen nur noch bei Lorch, Lorchhausen und eventuell
Rüdesheim Vorkommen in (ehemaligen) Weinbergen zu bestehen, wobei
es fraglich erscheint, ob sich die Pflanze nach der weitgehenden
Aufgabe des Steillagen-Weinbaus in diesen Bereich halten kann.
Frühere Angaben aus Wetterau, Main-Kinzig-Kreis und dem Landkreis
Darmstadt-Dieburg lassen vermuten, dass Heliotropium europaeum
ehemals als Ackerunkraut vorkam. Ob ehemalige Vorkommen im
Lahn-Dill-Kreis oder im Landkreis Gießen unbeständig oder
eingebürgert waren, ist heute nicht mehr zu klären. Es ist
zumindest vorstellbar, dass die Pflanze damals lokal im Lahntal und
anderen wärmebegünstigten Gebieten eingebürgert war. Das
von Schneider für einen ehemaligen Weinberg im Landkreis Fulda
angegebene Vorkommen erscheint isoliert; die Angabe ist eventuell
irrtümlich.