Nicotiana rustica L. ‒ Bauern-Tabak
Solange Bauern-Tabak kultiviert wurde, kam es gelegentlich zu unbeständigen Verwilderungen an Ruderalstellen, vor allem auf Schuttplätzen (z. B. Schnittspahn 1865). Der Anbau endete wohl
in den meisten Gebieten bereits im 19. Jahrhundert. Etliche Belege von Verwilderungen im Senckenberg-Herbarium zeigen aber, dass der Anbau nach dem Zweiten Weltkrieg wieder verbreitet war.
So sammelte H. Hupke in den 1950er Jahren verwilderte Exemplare in Vogelsberg-Dörfern. Belege aus den letzten Jahrzehnten sind kaum mehr vorhanden. 1977 von Schnedler (1977) am östlichen Ortsrand
von Philippstein beobachtet. 1992 wurde der Bauern-Tabak auf der Baustelle einer Erdgas-Trasse bei Schlitz gesammelt, wo sich nach dem Zweiten Weltkrieg Gärten von Heimatvertriebenen befanden
(Gregor 1993). 2010 wurde auch bei Unter-Schwarz (Vogelsbergkreis) eine Pflanze auf einer Ruderalstelle gesammelt (T. Gregor SL 937, FULD). Die Samen dürften demnach längere Zeit keimfähig
bleiben. Darauf deutet auch eine von Hemm & Mühlenhoff (1995) mitgeteilte Beobachtung, wonach Bauern-Tabak bei Frammersbach, im bayerischen Spessart nahe der hessischen Grenze, nahe einer
Scheune wieder aufgetreten ist, wo vor "bdquo;vielen Jahren“ Bauern-Tabak gelagert wurde.