Potentilla inclinata Vill. ‒ Graues Fingerkraut
1788, Hist. Pl. Dauphiné 3: 567, t. 45 (▤)
Die Verbreitung der Pflanze in Hessen ist unklar, eventuell handelt es sich um einen unbeständig vorkommenden Neophyten. Wie Überprüfungen von Belegen zeigen (z. B. Angaben von Hemm & Mühlenhoff 1995) beruhen viele Angaben auf Fehlbestimmungen. Ältere
Angaben sind generell unsicher, da die Abgrenzung von Potentilla inclinata zu Potentilla argentea vielfach unsicher war, so zum Beispiel die Angabe „Bei
Ziegenberg“ (1861 H. z. Solms & H. Meier nach Hoffmann 1884) oder bei Neuisenburg (Burck 1941; wohl nach Verzeichnis seltener Pflanzen von M. Dürer nach Wittenberger 1968). Zu zwei
Angaben liegen Belege vor: Trockener Abhang bei Densberg am Kellerwald (Koch 1954; 1954, A. Nieschalk, FR-33598) und Lorch, Straßengraben bei der Einmündung des Grolochtales (1965 Zischka
& Großmann nach Großmann 1976; 1965, H. Großmann, FR-33599). Im Rheingau könnte die Pflanze indigen sein. Hier liegen weitere Angaben vor, so vom Nollig (1965 Zischka & Großmann nach
Großmann 1976) und vom Mückenkopf bei Lorch (1965 Zischka & Großmann nach Großmann 1976; 2003 H. Kalheber nach Streitz 2005). Ein Vorkommen am Burgwald dürfte dagegen auf einer
Verschleppung beruht haben. Aus den Regionen Südost und Südwest sind bisher keine Nachweise bekannt geworden.