Familie: Rosaceae > Gattung: Malus
Malus sylvestris Mill. ‒ Wild-Apfel
1754, Gard. Dict. Abr., ed. 4 (▤)
Bereits Borkhausen (1790) nennt den Wild-Apfel für Hecken und Wälder Südhessens (der Obergrafschaft Catzenellenbogen). Es vermutet, dass der „zahme Apfelbaum“ aus dem
wilden entstanden ist, denn „er artet durch die Zucht aus Samen in jenen wieder aus“. Gärtner & al. (1800) nennen den Holzapfelbaum oder wilden Apfelbaum für „Wälder und
an Dörfern um Gießen“, den Bruchköblerwald und als selten um Frankfurt. Wigand & Meigen (1891) nennen Pyrus malus var. austera für die Hörnekuppe und den Rimberg. Nach
Grimme (1909, 1944) in Nordhessen zerstreut, nach Baier & al (2005) im Altkreis Witzenhausen zerstreut, im Gobertgebiet verbreitet. Vorkommen in den Auenwäldern des Rheins, so am Kühkopf,
werden mehrfach angegeben (u. a. Laibach 1941). Streitz (2005) bezweifelt die meisten Angaben für den Rheingau, hält aber auf Grund der vermuteten ökologischen Ansprüche des Wildapfels
Angaben für Lorcher Werth, Nollig und Teufelskadrich bei Lorch, Assmannshausen und die Naturschutzgebiete „Niederwald“ und „Ebental“ bei Rüdesheim für glaubhaft.
Stellwaag (1964) nennt den Wild-Apfel für den Bienenberg bei Geisenheim. Nach Janßen & al. (2006) sind in Hessen 70 Exemplare des Wildapfels dokumentiert, die jedoch nur Hybriden als
Nachkommen erzeugen sollen. Walentowski & al. (2018) dokumentierte die Vergesellschaftung des Wiuldapfels im Werragebiet.
Das Vorkommen des Wild-Apfels in Hessen erscheint unsicher, auch wenn dies nach genetischen Untersuchungen vielfach behauptet wird (so Kätzel & al. 2013). Die morphologischen Merkmale
erlauben nur eine unscharfe Abgrenzung zwischen Wild- und Kultur-Apfel. Zudem sollen die beiden Arten sich untereinander kreuzen (Remmy & Gruber 1993, Büttner 1997, Wagner 2005, Janßen
& al. 2006). Es ist unwahrscheinlich, dass eine obligat fremdbestäubende Art sich über mindestens 2000 Jahre inmitten des häufig kultivierten Kulturapfels halten konnte. Besonders
unwahrscheinlich ist dies für den Kühkopf, wo vermeintliche Wild-Äpfel inmitten einer großen Zahl von Kultur-Äpfeln wachsen. Im Senckenberg-Herbarium (FR) konnten nach den von Feulner & al. (2022) genannten Merkmalen keine Belege von Malus sylvestris identifiziert werden.
Nach genetischen Studien stammt der Kultur-Apfel von dem zentralasiatischen Malus sieversii [M. Roem., 1847, Syn. Rosifl. 216
(▤)] ab, und zwischen Malus domestica und Malus sylvestris besteht ein deutlicher Unterschied,
wobei vor allem Herkünfte des Wild-Apfels aus der Umgebung von Dresden untersucht wurden (Velasco & al. 2010).
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Status: Indigen
Verbreitung unbekannt
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