Polygala amarella Crantz ‒ Sumpf-Kreuzblümchen
-
1769, Stirp. Austr. Fasc. ed. 2, 438 (▤)
Im 19. Jahrhundert vielfach als Polygala amara von feuchten Wiesen genannt (Becker 1827, Rudio 1849, Fuckel 1856, Dosch & Scriba 1873). Nach Wenderoth (1839) auf der Herrenkuppe (Hörne, „in allen Formen“) und auf dem Isopsberg (Weinberg bei Jestädt). Von Cassebeer & Pfeiffer (1844) als Polygala amara, P. austriaca und P. uliginosa für Nordhessen genannt. Pfeiffer (1847) fasst diese drei Taxa als Varietäten von Polygala amara oder P. amblyptera und schreibt, „so scheint es denn unmöglich, beständige Charaktere zu finden, um einige derselben als Arten trennen zu können ...“. Das Sumpf-Kreuzblümchen ist in den meisten Teilen Hessens stark rückläufig. So sind Vorkommen in Tieflagen weitgehend erloschen. Sehr selten kommt das Sumpf-Kreuzblümchen noch in Schneisen des Darmstädter Waldes vor: Pfungstadt, Grenzschneise, 2000, K. Baumann 0/316, FR-114544; 6117/234 & 6117/424 (Jung 1992); außerdem im Wildpark Kranichstein (6018/344 nach Jung 1992). In der Region Nordwest gilt die Pflanze als ausgestorben (Hemm & al. 2008). 1953 kam sie im Rheingau auf den Mapper Wiesen vor (I. Ludwig nach Großmann 1976). Auf Kalkmagerrasen im Werra-Gebiet und in Nordhessen ist das Sumpf-Kreuzblümchen noch zerstreut vorhanden (Baier & Peppler 1988 als Polygala amara, Nitsche & al. 1988, Becker & al. 1997). Vorkommen in Sumpfwiesen sind extrem rückläufig und wurden nach 1980 offenbar nur noch aus dem Main-Kinzig-Kreis dokumentiert, wobei die meisten der von Adolf Seibig aus dem Spessart genannten Sumpfwiesenvorkommen (Hemm & Mühlenhoff 1995) erloschen sind (K. Hemm). Auch in Taunus erloschen (Wittig & al. 2022).
Habitus
|
|
Detail
|
|
Beleg
|
|
Weitere Fotos
|
|
Status: Indigen
Verbreitung
|
|
|
Sü Süderbergland |
‒ |
WBS Westhesssisches Berg- und Senkenland |
z zerstreut |
OB Osthesssisches Bergland |
z zerstreut |
We Westerwald |
‒ |
Ta Taunus |
† ehemals |
RMT Rhein-Main-Tiefland |
† ehemals |
Sp Spessart |
s selten |
ORT Nördliches Oberrheintiefland |
s selten |
Od Odenwald |
‒ |
|
Funde in Sumpfwiesen nach 1980:
Werra-Meißner: 1 Vorkommen Meißner-Westhang (Menzler-Henze & al. 2022).
Gießen: NSG „Aschborn und Uderborn“ (1992 M. Ristow nach Händler 2022; nicht bestätigt Händler 2022).
Main-Kinzig: Lietebachquelle bei Ahlersbach (1987 Gregor & Wedra 1992; Eisbachquellgebiet bei Breunings (Gregor & Wedra 1992); Escheberg bei Hutten (Gregor & Wedra 1992; Gregor & al. 2022).
© BVNH