Familie: Phrymaceae > Gattung: Mimulus

Mimulus guttatus DC. ‒ Gefleckte Gauklerblume

Aus Nordamerika stammende Zierpflanze, die zunehmend häufiger in Gräben, an Bächen und an Ufern verwildert; dies wohl auch ausgehend von Maßnahmen des Naturschutzes.
Die Einbürgerung begann in der Region Nordwest zu Beginn des 20. Jahrhunderts an der Eder (Schmising-Kerssenbrock 1913), wo die Pflanze nach Ludwig (1962) in der oberen Eder verbreitet war. Bereits Göppner (1915) nennt Mimulus luteus an der Eder bei Hatzfeld und weiter oberhalb „völlig eingebürgert“. Dieses Verbreitungsgebiet wird von Becker & al. (1997) bestätigt, die weitere Vorkommen von der Diemel und deren Nebengewässern angeben. Streitz (2005) nennt Funde aus dem Aar-Taunus (bei Wambach, 1997 A. König; ö Engenhahn, 1966 A. Hager) und dem Vortaunus (Wiesbaden-Klarenthal, 1966 S. Nawrath). Wittig & al. (2022) nennen Funde aus Beuerbach, Ehlhalten, Hohes Rech, Obernhain, Sehlenberg/Taunus und Wiesbaden-Klarenthal. B. Malende sammelte die Pflanze 1949 in quelligen Wiesengräben des Reichenbachtals (FR-204517), wo die Pflanze 1952 „in reichster Menge“ vorkam (Korneck 1953). Ehmke (2017) fand die Pflanze auf dem Lorcher Werth. In der Region Nordwest muss Mimulus guttatus als eingebürgert angesehen werden.
Aus der Region Nordost liegen etliche Angaben zu Verwilderungen vor, ein zusammenhängendes Areal scheint aber nicht zu bestehen. H. Klein sammelte die Pflanze 1949 in der Lauter in Lauterbach (DANV). Grimme (1958, als Mimulus moschatus) nennt Verwilderungen bei Witzenhausen (1916 nach B. Schäfer) und im Firnsbachtal im Habichtswald (nach F. Biskamp). Baier & Peppler (1988) nennen Funde für das Werra-Ufer unterhalb Ludwigstein (1971 E. Baier) und Teiche am Gelsterhof [bei Witzenhausen]; Ludwig (1963) für das Werra-Ufer bei Kleinvach. Nitsche & al. (1988) nennen lediglich eine Verwilderung für Lippoldsberg; Sauerwein (2010) berichtet von einer Verwilderung im Mündungsbereich der Losse, die bereits wieder verschwunden ist (2016 B. Sauerwein). Heyter (1962) berichtete von einer Verwilderung an der Bundesstraße 62 [nordwestlich von Unterneurode]; dieses reiche Vorkommen konnte 2015 bestätigt werden (Gregor 2016). W. Ludwig (nach Lange 1997) fand 1992 eine Verwilderung in einem Quellabfluss am Südhang der Wasserkuppe. Wiedemann (1995) berichtet über Vorkommen im Bergpark Wilhelmshöhe, die weiterhin besteht (2016 B. Sauerwein). Im Bereich der Fulda-Aue bei Fulda ist die Pflanze seit etwa 1990 verwildert (Lange 1997 & 2021). Verwildert auch in Angersbach (Vogelsbergkreis) im Bach (Gregor 2016). Dass nicht jede Verwilderung erfolgreich ist, zeigt ein 1960 bei Schlitz gesammelter Beleg (FR-112650), wo die Pflanze in den 1980er Jahren nicht nachgewiesen wurde (Gregor 1992). 2000 wuchs Mimulus guttatus aber nordöstlich von Schlitz-Sandlofs (T. Gregor 1478); hier eventuell bei Ausgleichsmaßnahmen für den Bau einer ICE-Strecke eingebracht und 2020 bei Schlitz in einer Aufweitung der Schlitz (Gregor 2021). Auch ein von 1966 am Gieselbach bei Hamerz von W. Groß & E. Schäfer beobachtetes Vorkommen ließ sich 1997 nicht erneut nachweisen (Lange 1998). B. Sauerwein beobachtete die Pflanze in den 1980er Jahren in der Kiesgrube Bürgeln/Bernsdorf (Cölbe).
In der Region Südwest offenbar erstmals von H. Großmann 1966 für die Rheininsel Winkeler Au belegt (FR-204518); 1971 sammelte F. Marquardt die Pflanze auf der Rheininsel Mariannenau (DANV). Für das NSG „Rheinwiesen bei Geisenheim“ liegen Nachweise für 1968 und 1983 vor (Streitz 2005). Jung (1992) berichtet von einem unbeständigen Vorkommen in Darmstadt; auch F. Marquardt sammelte die Pflanze 1978 in Darmstadt „auf Kompost“. Nach Hillesheim-Kimmel (1989) bestand nur 1989 und 1990 eine Verwilderung am Erlensee bei Bickenbach. 1950 sammelte Burkhardt die Pflanze am Rhein bei Groß-Rohrheim (Beleg DANV). Bönsel (2022) nennt einen Fund aus Frankfurt-Niederursel.
Aus der Region Südost bisher von einem Bach in Ober-Schönmattenwag (G. Beisinger 1966, DANV), vom Steinaubach bei Steinau (Brand 2001) und dem Kimbach bei Bad König (Buttler 2005) genannt. Aus dem Kurpark von Bad König liegen in DANV 1973 von G. Wittenberger und 2006 von K.-D. Jung gesammelte Belege.



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Status: Eingebürgert


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