Der Straußenfarn erreicht im Gebiet den westlichen Rand seines circumborealen Verbreitungsgebietes. Da die Pflanze häufig kultiviert wird und leicht verwildert und zudem Ansalbungen nicht selten sind (Sukopp 2013), ist der Status vieler Vorkommen unsicher. Indigene Vorkommen könnten entlang von Mittelgebirgsbächen im Nordwesten Hessens bestehen, hier besteht Anschluss an ein Areal im Sauerland (Götte 2007). Auch Vorkommen im Landkreis Kassel und im Odenwald dürften indigen sein. Indigene Vorkommen in der Rhön erscheinen dagegen zweifelhaft. Die anderen hessischen Vorkommen gehen wahrscheinlich auf Gartenpflanzen zurück. Jung (1992) bezeichnete Vorkommen um Darmstadt als „gepflanzt und verwildert, Gartenauswurf“. In der Region Südwest gelegentlich verwildert.
Habitus
Detail
Beleg
Weitere Fotos
Status: Indigen
Verbreitung
Sü Süderbergland
s selten
WBS Westhesssisches Berg- und Senkenland
s selten
OB Osthesssisches Bergland
s selten
We Westerwald
‒
Ta Taunus
‒
RMT Rhein-Main-Tiefland
‒
Sp Spessart
‒
ORT Nördliches Oberrheintiefland
‒
Od Odenwald
s selten
Kassel-Land: Burghasunger Berg (Pfeiffer & Cassebeer 1844; Bennert 1999; 2012, W. Bennert, T. Gregor, L. Nitsche & H. Thiel).
Kassel-Land: Holzapetal unterhalb Beberbeck (Dersch 1983); Holzhausen, am Gahrenberg (Wenderoth 1826; Grimme 1958; Wiedemann 1993); Kaufunger Wald (Wild nach Pfeiffer 1855); oberes Niestetal (nach 1930 Grimme nach Ludwig 1962; Wiedemann 1980; Baier & al. 2005); Wilhelmshausen, am Elsterbach (Schwier nach Grimme 1958); Veckerhagen, am Staufenberg (Rühl 1961; Staufenberg-Kuppe, 1896 sehr häufig, 1921 Bestand erloschen, 1931-1932 Pflanzen aus Hausgärten in Veckerhagen wieder ausgebracht; Dietz & al. 2014).
Waldeck-Frankenberg: Bontkirchen, nahe dem Einlauf der Itter in den Diemelsee (1986, W. Lehmann in Becker & al. 1997); n Landau an der Watter (bis heute, W. Becker in Becker & al. 1997); unterhalb Schwalebeck, Goldbeck (Nieschalk 1940; Ludwig 1962; 1988 Bag-Exk., Becker & al. 1997); Bergschlucht zwischen Hegeberg und Schellhorn (Nieschalk 1940; Ludwig 1962; 1990, R. Götte nach Becker & al. 1997); Tal der Hoppele, Willingen bis Brilon/Wald (1964, Nieschalk & 1990. R. Götte nach Becker & al. 1997).
Werra-Meißner: Ellingerode (1885, Beleg von Hoffmann nach Ludwig 1962); Flachsbachtal (angesalbt (E. Baier & C. Peppler in Baier & Peppler 2005).
Schwalm-Eder: östlich Melsungen-Kirchhoff, am Kehrenbach (2010, T. Gregor 4823 & R. Angersbach, B. Wolf, FR; Gregor 2012).
Hersfeld-Rotenburg: Westufer des Rotenbaches zwischen Tann und Gerterode (1968 H. Schäfer nach Rube & Heise 1970).
Vogelsberg: Herchenhain (Becker 1827); Lauterbach, am Ochsenkopf, im Rudloser Wald (Ritter 1754; nicht mehr Spilger 1929).
Fulda: Dietges, Waldbach (Herbar Emmert nach Ade 1943); am oberen Scheppenbach östl. vom Grabenhöfchen (Ade 1943); Nähe des Steinhauks (bei Fulda) (1857, E. Dannenberg nach Goldschmidt 1915).
Limburg-Weilburg: Heckholzhausen, Waldsee (um 1926, Neeb nach Ludwig 1962; Kalheber & Kalheber 1965); Weyer (nach 1930, Spahn nach Ludwig 1962).
Hochtaunus: am Feldberg (Bayrhoffer nach Rudio 1851); unteres Reichenbachtal bei Falkenstein, wohl verschleppt (1957, D. Korneck, FR; Bönsel 2022); Bad Homburg v. d. H., an dem Kaltenbach hinter dem großen Tannenwald (Gärtner & al. 1899-1802); Reifenberg (Becker 1827); Urselbach, wohl verwildert (Wittig 2010); Usingen (Becker 1827); Weißkirchen, wohl verwildert (Wittig 2010).
Wetterau: Hirzenhain (Cassebeer nach Russ 1858).
Main-Kinzig: Sinntal zwischen Altengronau und Jossa (1962, N. Gottwald, FR; bei Jossa, am Ufer der Sinn, 1972, D. Korneck, FR); Bellinger Berg (2014, H. Brand); Orb (1854, Beleg von Fellner nach Ludwig 1962); wohl aus Gärten in Schlüchtern (Tripp 1958); Steinau an Kinzig (Tripp 1958).
Bergstraße: Mühltal bei Auerbach a.d.B. (1958, F. Marquardt, FR; Ludwig 1962; um das Auerbacher Schloß nach 1930 Hartmann nach Ludwig 1962); Zotzenbach, am Zotzenbach, verwildert (1989, A. König 43/89, FR).
Odenwald: bei Beerfelden (1951, G. Herbert, FR); Hirschhorn, Laxbachtal (nach 1930, Beisinger nach Ludwig 1962); Ulfenbachtal bei Langenthal (1991, IAVL in NSG-Gutachten; unteres Ulfenbachtal zwischen Langenthal und Hirschhorn, Sonnberger 2003; Ulfenbach sö Waldbrudershütte, 2010, K.-D. Jung, FR); Kahl oberhalb Michelbach (1954, D. Korneck, FR); Mümlingtal nördlich Michelstadt (2016, T. Gregor); südlich Unter-Finkenbach (Sonnberger 2003); Mümlingtal südlich Zell (2016, T. Gregor, FR; Gregor 2018); Zotzenbach, am Zotzenbach, verwildert (1989, A. König, FR).