Epilobium obscurum Schreb. ‒ Dunkelgrünes Weidenröschen
1771, Spic. Fl. Lips. 147 (▤)
Das Dunkelgrüne Weidenröschen, ein typischer Bewohner von Uferbereichen von Bächen im Mittelgebirge, fehlt den meisten Florenwerken des 18. und 19. Jahrhunderts. Als E. virgatum
wird es von Pfeiffer & Cassebeer (1844) für Gelnhausen und von Wenderoth (1846) für Marburg und dessen Umgebung genannt. Auch aktuelle Angaben scheinen nicht immer verlässlich. Becker &
al. (1997) führen nur wenige Funde aus dem Landkreis Waldeck-Frankenberg auf (Rasterfrequenz 19 %). Es wäre zu erwarten, dass dieser Landkreis der an Bächen und Quellstellen vorkommenden
Art gute Vorkommensbedingungen bietet. Auch im Altkreis Witzenhausen soll die Pflanze nur zerstreut vorkommen (Baier & al. 2005). Nach Nitsche & al. (1988) ist sie im Stadt- und Landkreis
Kassel selten, nach Klein (1954) im Vogelsberg „nicht häufig“. Verlässlich erscheinen die Angaben von Streitz (2005), wonach die Pflanze im Rheingau zerstreut an Grabenrändern,
in Quellbereichen sowie in brachgefallenen Nasswiesen vorkommt, sowie von A. Seibig (nach Hemm & Mühlenhoff 1995) über ein relativ häufiges Vorkommen im Spessart. In den Tieflagen fehlt
die Pflanze oder ist sehr selten.