Derzeit ist der Ausdauernde Lein auf die Umgebung von Darmstadt
beschränkt. Hier werden vor allem Lichtungen und Säume
lichter Kiefern-Forste auf kalkreichen Sandböden besiedelt. Die
individuenreichsten Vorkommen befinden sich auf dem Gebiet der Stadt
Darmstadt in der Eberstädter Tanne im Bereich „Weißer
Berg“ (Breyer 1984, 1986 & 1996, Jung 1992). Auch durch die
Anlage einer Stromtrasse in diesem Gebiet wurde die Pflanze
begünstigt. Das Verbreitungsgebiet erstreckte sich
ursprünglich nach Norden bis in den Frankfurter Wald, wo die
Pflanze aber seit langem nicht mehr gefunden wurde.
Bereits von Dillenius (1719, unter dem Linum narbonense entsprechenden Polynom „Linum silvestre caeruleum folio acuto C. B.“) für trockene Sande der Bergstraße („arenosis aridioribus viae montanae“) genannt. Von Becker (1827)
wurde sie für den Frankfurter Wald „hinter dem
Schwengelsbrunnen“ [am Bahnhof Stadion] als L. austriacum
angegeben. Zu der Angabe über eine Verwilderung am
Straßenrand eines stillgelegten Bahnübergangs der B 252
wenige Meter vom Garten eines Bahnwärterhäuschens
südlich Dorfitter (1992 W. Lehmann nach Becker & al. 1997;
conf. C. Nieschalk nach Mitteilung 2013 W. Becker) liegt kein Beleg
vor. In den letzten Jahren wurde die Pflanze im Darmstädter Raum
durch Schafbeweidung an einige Stellen verschleppt, wo die Art niemals
vorher oder schon lange nicht mehr festgestellt wurde, so an die
Bogenschneise nördlich Seeheim, die Bickenbacher Düne
westlich Seeheim, die Gasschneise südwestlich Seeheim, die
Düne am Verkehrsübungsplatz nordöstlich Bickenbach, die
Brandschneise nördlich von Seeheim und einen Dünenrest
westlich von Hof Hartenau (U. Hillesheim-Kimmel). In Blumenwiesen-Saatmischungen enthalten und gelegentlich verwildert, so bei Idstein (Wittig & al. 2022).
Die Gliederung von Linum perenne ist nach den Untersuchungen
von Ockendon unbefriedigend. Es ist fraglich, ob die gegenwärtige
Zusammenfassung der drei deutschen Teilpopulationen, neben Hessen noch
in Franken und um München, in derselben Unterart Bestand haben
wird. Die hessische Population wurde als Linum darmstadinum Alefeld 1867 gefasst [1867, Bot. Zeit.
25: 252] (▤).
Frankfurt am Main: Schwengelsbrunnen (1728 J. C. Senckenberg
nach Spilger 1941; 1855 C. Fellner, FR-90614; hinter dem
Schwengelsbrunnen, Koch nach Dosch & Scriba 1873); am Weg, der nach
der kleinen Saustiege geht, links im Wald (Russ 1868).
Groß-Gerau: Bei Kelsterbach (Dosch & Scriba 1873); Wald bei den Gundwiesen (J. Scriba nach Dosch & Scriba 1873).
Darmstadt-Dieburg: Bickenbacher Tanne (Dosch & Scriba
1873); Zwingenberger Tanne [Judenfriedhof bei Bickenbach] (Dosch &
Scriba 1888; Pfarrtanne von Alsbach, 2006, U. Hillesheim-Kimmel, ev.
Ansalbung); Pfungstädter Düne (1953 D. Korneck Mitteilung;
1997 K. Baumann, FR; 2009 nicht wiedergefunden, D. Korneck
Mitteilung); Pfungstadt, Wilbrandschneise (1998 K. Baumann 98/866
in FR); Eisenbahn w Seeheim (Breyer 1996); Dünen n Seeheim
(Hillesheim-Kimmel 2001); Galgenberg ne Pfungstadt (Breyer 1991);
Weiterstadt (Dosch & Scriba 1873).
Darmstadt: Eberstädter Tanne (Dosch & Scriba 1873,
1902 A. W. Peipers in FR, Schwarzwälder 1999); Wald sw
Darmstadt (Schwarzwälder 1999; Darmstadt, Weg zum
Truppenübungsplatz, 1997 K. Baumann 97/687 in FR); sandige
ungepflegte Weinberge hinter Eberstadt (vor 1713 Herbarium Huth in FR
nach Spilger 1932); Escholldüne bei Eberstadt (2006 D. Korneck
Mitteilung); Riedberg östlich Eberstadt (1961 D. Korneck & F.
Marquardt, D. Korneck Mitteilung; 2002 D. Korneck Mitteilung);
Düne bei Schlossstraße in Eberstadt (2002 K.-D. Jung &
D. Korneck, D. Korneck Mitteilung); Griesheimer Düne (2005, D.
Korneck Mitteilung).