Pinguicula vulgaris L. ‒ Echtes Fettkraut
An Pionierstandorten von Quellmooren, sowohl auf kalkreichen wie kalkarmen Böden. Im 19. Jahrhundert von wenigen Fundorten vor allem in der Untermainebene bekannt. Eindeutiger Schwerpunkt des Vorkommens waren Waldwiesen im Messeler Hügelland. So kam die Pflanze nach Schnittspahn (1839) „durch den ganzen Wald zwischen Kranichstein, der Dianaburg und Messel“ vor. Im 20. Jahrhundert erloschen sämtliche Vorkommen, in den 1930er Jahren die im Hengster bei Offenbach, nach 1940 die bei Kassel und schließlich in den 1960er Jahren auch die ehemals reichen Vorkommen auf den Kranichsteiner Wiesen bei Darmstadt. Ab etwa 1935 („vor Jahrzehnten“ nach Nieschalk & Nieschalk 1960) wurden Pflanzen in Nordhessen angesalbt. Ein Bestand bei Meineringhausen, dessen Pflanzen aus dem Bodenseegebiet stammten, hat sich bis heute erhalten. Auch für das sehr kleine, 1989 entdeckte und bereits wieder erloschene Vorkommen bei Hesperinghausen ist eine Ansalbung wahrscheinlich.