Juncus filiformis L. ‒ Faden-Binse
1753, Sp. Pl. 1<7b>: 326 (▤)
Ehemals regelmäßig auf nährstoffarmen, nassen, sauren, humosen bis torfigen Böden in Feuchtgrünland, Flach- und Quellmooren; kalkmeidend. Vorkommen bestehen heute vor allem in höheren Mittelgebirgslagen und in Buntsandsteingebieten (Nowak 1993). Von Heyer & Rossmann (1860‒1863) als „um Giessen nicht selten“ bezeichnet. Heute nur noch selten und gebietsweise erloschen. Überlebt wohl als Relikt des ehemaligen Grünlands im Edersee (Gehlken & al. 2019). Baier & Peppler (1988) nennen nur einen Fund im Altkreis Witzenhausen bei Reichenbach. Nach Nitsche & al. (1988) in Nordhessen sehr selten. Nach Wittig 2013 um Oberursel erloschen. Becker & al. (1997) konnten die Pflanze in diversen TK-Sechzehnteln vor allem im Südwesten des Landkreises Waldeck-Frankenberg nachweisen. In Südhessen wohl immer selten, Wittenberger & al. (1968) erwähnen die Pflanze im Stadt- und Landkreis Offenbach nur für den Hengster. Nach (Sonnberger 2013) ist Juncus filiformis eine Charakterart des höher gelegenen Feuchtwiesen des Odenwald und ist wie diese in starkem Rückgang, vor allem um Grasellenbach und im Mossautal. Vorkommensschwerpunkte liegen heute in Wiesentälern des Spessarts und in Westhessen. Um Gießen ist die Pflanze ausgestorben (Händler 2022). Fundangaben von Schnedler (1973) zeigen einen Schwerpunkt im Lahn-Dill-Bergland und im Spessart; aktuelle Vorkommen in der Region Südwest wurde fast nicht ermittelt. Charakterart des Juncetum filiformis, aber auch im Crepido-Juncetum und Caricetum nigrae (Nowak 1993).