Lathyrus nissolia L. ‒ Gras-Platterbse
In den letzten Jahrzehnten gelangen vor allem Funde in Weg- und Straßensäumen sowie in Grünland auf nährstoffarmen Böden; ehemals auch in Getreideäckern (Ludwig 1968). In zwei Fällen kam die Pflanze auch auf Felsen vor. Der Status der Pflanze ist teilweise unsicher, einige Vorkommen waren sicher nur zeitweise eingebürgert, so an Straßen bei Rothenbergen oder Schlitz. Grimme (1958) hielt die Vorkommen in Nordhessen generell für eingeschleppt. Gebietsweise ist die Pflanze aber eingebürgert, so im Rheingau und in Mittelhessen. Bei Gießen ist ein Vorkommen seit mehr als 150 Jahren bekannt. Ob sie dort Neophyt oder Archäophyt ist, lässt sich wohl nicht mehr klären. Nach Wittig & al. (2022) im Rheingau erloschen.
Habitus |
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Detail |
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Beleg |
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Weitere Fotos |
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Status: Indigen
Verbreitung
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Sü Süderbergland |
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WBS Westhesssisches Berg- und Senkenland |
s selten |
OB Osthesssisches Bergland |
s selten |
We Westerwald |
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Ta Taunus |
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RMT Rhein-Main-Tiefland |
s selten |
Sp Spessart |
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ORT Nördliches Oberrheintiefland |
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Od Odenwald |
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Kassel-Land: Hirschstein [Hirzstein] bei Elgershausen, Basaltfelsen (Zabel nach Torges 1891).
Waldeck-Frankenberg: Wiesenwegrand so Dodenau (1995, W. Lehmann in Becker & al. 1997); zwischen Waldeck und Netze (1859, Beleg von Eichler nach Ludwig 1968; Wigand 1891).
Werra-Meißner: auf Kleefeldern in der Gegend von Allendorf nächst Wahlhausen (Bartling nach Pfeiffer 1847); zwischen Archfeld [Thüringen] und Ifta [Hessen] (Eisenach 1887; Fundort eventuell in Thüringen); Siegelshof bei Herleshausen (Eisenach 1887); Standortübungsplatz nördlich Hopfelde (2014, T. Gregor 12810, FR-117797); Liebenberg westlich Werleshausen (1981–1986, vermutlich durch Linsenanbau eingeschleppt, durch Aufforstung erloschen, E. Baier & J. Maurer in Baier & al. 2005).
Lahn-Dill: am laufenden Stein bei Dillenburg (Meinhard in Rudio 1851; ausgestorben Löber 1950); Naturschutzgebiet „Weinberg bei Wetzlar“ (Feuring 2014).
Gießen: Alten-Busek (2015, M. Wieden); bei Annerod (Kircher u.a. nach Schnittspahn 1846); inter segetes Schiffenbergenses (Dillenius 1718; zwischen Schiffenberg und Watzenborn, 1850 Beleg von J. Rossmann nach Hoffmann 1882; 1967, am Straßenrand bei Forsthaus Baumgarten, Ludwig 1968); zwischen Hausen und Fernwald (2011 H. Unterstab nach Händler 2022; nicht bestätigt Händler 2022); nordöstlich Petersweiher (1980‒1983 W. Schnedler nach Händler 2022; nicht bestätigt Händler 2022); [östlich Rödgen] ehemaliges US-Depot (2018 Händler 2022).
Vogelsberg: neben der Chaussee im Walde zwischen d. Kiliansherberge u. Schotten (Heyer & Rossmann 1860–1863); Straßenrand Schlitz (1987, Gregor 1993; 1995 T. Gregor).
Limburg-Weilburg: unter dem Getraide, z. B. bei Niederhadamar (Jung 1832, von Rudio 1851 bezweifelt).
Wetterau: Ehemaliges Ziegeleigelände am Westrand von Nidderau-Ostheim (Mewes & Steinbach 2008); „Burg“ bei Widdersheim, Feldrand (Schnierle 1933; Trockenrasen, Schnedler 1978; Unter-Widddersheim „am Buchwald“, 1990, Walter & Walter 1995).
Main-Kinzig: Westlich Rothenbergen neben der B 40 an dem neu angelegten Radweg (1952, A. Seibig, FR-114357); Offenfläche (ehemalige Militärfläche) im Vilbeler Wald (Gregor 2021).
Rheingau-Taunus: Zwischen Aßmannshausen und Lorch (1952, V. Zebe, FR); Lehrener Kopf bei Lorch (1952, Zebe nach Ludwig 1968; 1961, D. Korneck, FR); Lorch, aufgelassene Weinberge (1965, Ludwig 1968); Mandelberg südöstlich Lorch (1994 Lange 1996); Engweger & Scheibigkopf bei Lorch (2002, Hilgendorf nach Streitz; zwischen Engweger Kopf und Scheibigkopf, 2002, S. Dressler, FR-114356); zw. Lorchhausen u. Nollig (1951, Zebe nach Ludwig 1968); Wallufer Bucht (1992, Gesellschaft Landschaftsanalyse und Umweltbewertung 1996 nach Streitz 2005).
Main-Taunus: Schwalbacher Ried (1856, J. A. Metzler, FR-114353).
Frankfurt am Main: Biegwald – Nied (1910, M. Dürer, FR-114352); Wegrain zw. Römerhof u. Nied bei Bockenheim (1910, M. Dürer, FR); Harheimer Ried (2008 Gregor 2009; Bönsel 2014); unter dem Getraide z.B. zwischen der Chaussee nach dem Frankfurter Forsthaus und der Ziegelhütte (Gärtner & al. 1799–1802); Heiligenstock (Buttler 1982; 2002, K. Baumann 2/220, FR-114355); südlich Rödelheim (1882–1912, Karteneintrag M. Dürer).
Offenbach: Langen (Hilbert 1972).
Groß-Gerau: Parkplatz nördlich Steinbrücker Teich (2000, K.-D. Jung, FR).
Darmstadt-Dieburg: Seeheim: Bergstraßenhang am N-Rand des Hohlwegs (1981, K. P. Buttler 27206, FR-114362); Zeilhard Wasserbehälter (2000, K.-D. Jung, FR; Jung 2002).
Darmstadt: Parkplatz nördlich Steinbrücker Teich (2000, K.-D. Jung, FR; Jung 2002).
Bergstraße: Seeheim, Magerwiese über Sand (Buttler 1998).
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