Vaccinium vitis-idaea L. ‒ Preiselbeere
Die Verbreitung entspricht der der Gewöhnlichen Heidelbeere,
doch ist die Preiselbeere ungleich seltener und heute gebietsweise
bereits eine Rarität. Im 19. Jahrhundert war die Pflanze weit
verbreitet (Wigand & Meigen 1891). Dannenberg (1870) nennt sie in
der Umgebung von Fulda „Hie und da in beschränkter
Ausdehnung“; in den kurhessischen Gebirgswäldern war sie
„hin und wieder häufig“ (Pfeiffer & Cassebeer
1844); auf dem Feldberg war sie häufig (Gärtner & al.
1799‒1802), wie auch im Kreis Melsungen, wo Grimme (1909) sie als
„früher häufig, jetzt selten und vereinzelt“
bezeichnet. Fresenius (1832/1833) berichtet von einzelnen Vorkommen in
der Untermainebene südlich von Frankfurt. Nach Müller (1842)
war sie in Waldeck „ziemlich häufig durch das ganze
Gebiet“. In Nassau kam sie „heerdenweise durchs ganze
Gebiet“ vor (Fuckel 1856). Heute ist die Preiselbeere
gebietsweise erloschen. Nitsche & al. (1988) fanden nur noch wenige
Vorkommen im Kasseler Raum. Die Schwerpunkte befinden sich nach wie vor
in den Hochlagen, so in den Hochheiden des Waldecker Uplandes (Becker
& al. 1997). Bis heute existieren im Reinhardswald einige
Vorkommen; hier auch Bastardierung mit der Gewöhnlichen
Heidelbeere (M. Schmidt).