Pyrola secunda L.
Orthilia secunda besiedelt sowohl Laub- als auch
Nadelwälder, sowohl auf basenarmen wie auf basenreichen
Böden. Wie auch bei anderen Wintergrün-Arten ist allerdings
damit zu rechnen, dass die Pflanzen in Kalkgebieten oberflächlich
entkalkte Böden besiedelt. Trotzdem ist die Pflanze keinesfalls
weit verbreitet. Die stabilsten Vorkommen bestehen in
Kalkbuchenwäldern im Werragebiet und Schlüchterner Becken
(Bayer & al. 2005, Hemm & Mühlenhoff 1995). Die Pflanze
wird offenbar durch Aufforstungen begünstigt. So wurde die Pflanze
im osthessischen Schlitzerland vorwiegend in Stieleichen-Forsten auf
ehemaligen Ackerflächen gefunden (Gregor 1993). Im 19.
Jahrhundert, als vielerorts große Flächen aufgeforstet
wurden, war sie auch in Gegenden häufig, in denen sie heute selten
ist oder fehlt. So melden Heyer & Rossmann (1860‒1863) das
Birngrün als „nicht sehr selten“ bei Gießen.
Nach Wigand & Meigen (1891) war O. secunda
fast flächendeckend verbreitet. Außerhalb der Kalkgebiete
wird die Art nur selten gemeldet, doch dürfte die
unauffällige Pflanze vielerorts unentdeckt vorkommen.