Familie: Cornaceae > Gattung: Cornus

Cornus mas L. ‒ Kornelkirsche

Obwohl das Areal der Kornelkirsche bis nahe an die hessische Grenze reicht, sind Verwilderungen des häufig gepflanzten Gehölzes kaum bekannt. Die Verbreitungsinsel um das Thüringer Becken erreicht im Werra-Gebiet bei Treffurt die Nähe der hessischen Grenze (Meusel 1953, Korsch & al. 2002; Zündorf & al. 2006); auch die Verbreitungsinsel im südlichen Göttinger Wald (Winterhoff 1977) ist nicht weit entfernt. Bei alten Angaben ist es schwer, zwischen gepflanzten und verwilderten Beständen zu unterscheiden. So wird die Pflanze von Hergt (1822) für Hadamar genannt und von Leers (1775, im Anhang) für Hecken bei Breitscheid. Becker (1828) schreibt: „In Gärten und Lustgebüschen, manchmal in Zäunen“. Angaben für Zäune und Hecken können sich sowohl auf kultivierte wie verwilderte Pflanzen beziehen. Von Rudio (1851) werden die Angaben von Breitscheid und Hadamar (Quelle Jung) sowie von Lambert für Wetzlar am Hauser Berg als Verwilderungen gewertet. Außerdem nennt er einen Beleg von Arnoldi „zwischen Wiesbaden und der Platte“ aus dem V[ereins]H[erbarium]. Diese Deutungen übernimmt Fuckel (1856). Grossmann (1976) nennt den Beleg von Arnoldi, verweist aber darauf, dass der Strauch nur gepflanzt vorkommt. Nach Pfeiffer & Cassebeer (1844) ist er „In Zäunen und Gebüschen hin und wieder, gleichsam wild“. Nach Wenderoth (1846) verwildert die Pflanze in Hecken der Gärten Kurhessens. Nach Schnittspahn (1865) ist sie im Großherzogthum Hessen „in Lustgebüschen und in Obstgärten häufig angebaut und fast verwildert“. Dosch & Scriba (1878) beschreiben die Situation als „zuweilen verwildert“. Grimme (1909) macht eine konkrete Angabe zu einer Verwilderung in Melsungen, die aber in Grimme (1958) nicht wiederholt wird. Nach Hemm & Mühlenhoff (1995) ist die Pflanze im Spessart und seiner Umgebung hin und wieder verwildernd. Aber Streitz (2005) kennt keine „natürliche Ausbreitung“ in Wiesbaden und dem Rheingau-Taunus-Kreis. Auch Ottich (2007) kann aus Frankfurt am Main nur Vorkommen mit unklarem Status nennen und resümiert: „Wildwuchs stellt aktuell wohl eher die Ausnahme dar“. Auch bei Herbarbelegen bleibt es meist unklar, ob sie von kultivierten oder verwilderten Pflanzen stammen. Ein Beleg von einem Waldrand bei Bad Nauheim (1963, H. Hupke, FR-0033482) könnte von einer Verwilderung stammen. Gröschel (1992) nennt die Pflanze für das Fürstenlager Auerbach unter den Gehölzen mit natürlicher generativer Vermehrung. Glanzner (1957) nennt eine Einzelvorkommen für den Steiner Wald bei Biblis. Cornus mas sollte zu den Arten gehören, die von einer Klimaerwärmung profitieren. Mit einer Einbürgerung ist zu rechnen.



Habitus


Detail


Beleg

Cornus mas - Beleg © FR
© FR-0117177

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Status: Unbeständig




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