Die Europäische Seide kommt vor allem in Auen in
bodenfeuchten, nitrophilen Saum- und Ruderalgesellschaften vor, wo sie
auf Urtica dioica parasitiert. Die Pflanze wird in Florenwerken
meist als zerstreut ausgewiesen, was auch heute noch zutreffend sein
dürfte. Allerdings besiedelt die Pflanze keineswegs alle
standörtlich geeignet erscheinenden Gebiete; so fehlt sie zum
Beispiel am Nidderufer zwischen Lindheim und Heldenbergen
(Hans-Jörg Wilhelm). Wenderoth (1846) nannte sie für
Kurhessen „überall, häufig“.
Hegi (1928) unterscheidet C. europaea var. nefrens mit sehr kleinen Schlundschuppen und die kräftigere C. europaea var. viciae auf Leguminosen-Feldern.
Erstere Sippe wurde von Pfeiffer (1845) als Cuscuta schkuhriana beschrieben, als Fundorte nennt er Kirchditmold & Waldau (Pfeiffer 1846 & 1847). Hoffmann (1881) nennt Cuscuta
schkuhriana für 1858 nordwestlich von Beuern (Landkreis Gießen) auf Vicia sativa. Nach Jäger & Werner (2005) haben diese Varietäten keine taxonomische Bedeutung.