Familie: Convolvulaceae > Gattung: Cuscuta

Cuscuta epilinum L. ‒ Flachs-Seide

Mit dem Ende des Leinanbaus verschwand die auf Linum usitatissimum schmarotzende Pflanze aus Hessen, die bis zum 19. Jahrhundert weit verbreitet und gebietsweise häufig war. Fresenius (1832/1833) nannte Leinäcker bei Sachsenhausen und Darmstadt. Pfeiffer (1847) schrieb für Niederhessen: „Auf Leinäckern schmarotzend hin u. wieder“ und führte Hofgeismar und Waldau als Fundorte auf. Nach Meurer (1848) war die Pflanze bei Oedelsheim häufig. Rudio (1851) nannte als Fundorte in Nassau Limburg, Königstein und Weilmünster. Eichler (1883) kannte sie von Datterode (Werra-Meißner-Kreis). Nach Eisenach (1887) kam sie stellenweise im Kreis Rotenburg an der Fulda vor. Nach Grimme (1909) „angeblich früher auf Lein bei Connefeld“ [Werra-Meißner-Kreis]. Ohne weitere Fundorte wird die Art als „sehr zerstreut“ angegeben. Lieblein (1784) nannte C. europaea, wobei er offensichtlich C. epilinum einschloss, „ein[en] Fluch der Ackerleute, denen sie ihre Früchte, besonders aber den Lein, oft ganz zerstört, ... Auf dem Leine oft häufig“. Dannenberg (1870) wies dagegen darauf hin, dass er die Flachs-Seide um Fulda nicht gefunden habe. Müller (1841) gab Linum catharticum als Wirt bei Bad Wildungen an. Pfeiffer & Cassebeer (1844) nannten nur den Fundort Schlüchtern. Wenderoth (1846) gab in seiner Flora von Kurhessen nur zwei Fundorte bei Marburg an: Fleckenbühl und Schönstadt. Russ (1854) kannte sie von Steinheim. Döll (1859) nennt die Pflanze für Birkenau. Heyer & Rossmann (1860‒1863) nannten sie für Oberhessen „im Gebiete sparsam. Beobachtet b. Wieseck u. gegen Wetzlar; b. Friedberg.“ Paul August Kesselmeyer (1813‒1897) hat handschriftlich in seinem Handexemplar der Fresenius-Flora (aufbewahrt in der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main) „Heusenstamm“ eingefügt. Danach kam die Flachs-Seide im 19. Jahrhundert in Hessen zerstreut vor. Regionale Schwerpunkte des Vorkommens sind aus den zum Teil widersprüchlichen Angaben in Florenwerken nicht zu entnehmen. Nach 1900 sind keine Funde bekannt.



Habitus


Detail


Beleg

Cuscuta epilinum - Beleg © FR
© FR-0117159

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Status: Indigen



Verbreitung

Verbreitung in Hessen

  Süderbergland

† ehemals

WBS  Westhesssisches Berg- und Senkenland

† ehemals

OB  Osthesssisches Bergland

† ehemals

We  Westerwald

Ta  Taunus

† ehemals

RMT  Rhein-Main-Tiefland

† ehemals

Sp  Spessart

† ehemals

ORT  Nördliches Oberrheintiefland

Od  Odenwald






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