Cuscuta epilinum L. ‒ Flachs-Seide
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1824, Archiv Apoth. 8: 50 (▤)
Mit dem Ende des Leinanbaus verschwand die auf Linum usitatissimum
schmarotzende Pflanze aus Hessen, die bis zum 19. Jahrhundert weit
verbreitet und gebietsweise häufig war. Fresenius (1832/1833)
nannte Leinäcker bei Sachsenhausen und Darmstadt. Pfeiffer (1847)
schrieb für Niederhessen: „Auf Leinäckern schmarotzend
hin u. wieder“ und führte Hofgeismar und Waldau als Fundorte
auf. Nach Meurer (1848) war die Pflanze bei Oedelsheim häufig.
Rudio (1851) nannte als Fundorte in Nassau Limburg, Königstein und
Weilmünster. Eichler (1883) kannte sie von Datterode
(Werra-Meißner-Kreis). Nach Eisenach (1887) kam sie stellenweise
im Kreis Rotenburg an der Fulda vor. Nach Grimme (1909)
„angeblich früher auf Lein bei Connefeld“
[Werra-Meißner-Kreis]. Ohne weitere Fundorte wird die Art als
„sehr zerstreut“ angegeben. Lieblein (1784) nannte C. europaea, wobei er offensichtlich
C. epilinum einschloss, „ein[en] Fluch der
Ackerleute, denen sie ihre Früchte, besonders aber den Lein, oft
ganz zerstört, ... Auf dem Leine oft häufig“.
Dannenberg (1870) wies dagegen darauf hin, dass er die Flachs-Seide um
Fulda nicht gefunden habe. Müller (1841) gab Linum catharticum
als Wirt bei Bad Wildungen an. Pfeiffer & Cassebeer (1844) nannten
nur den Fundort Schlüchtern. Wenderoth (1846) gab in seiner Flora
von Kurhessen nur zwei Fundorte bei Marburg an: Fleckenbühl und
Schönstadt. Russ (1854) kannte sie von Steinheim. Döll (1859)
nennt die Pflanze für Birkenau. Heyer & Rossmann (1860‒1863)
nannten sie für Oberhessen „im Gebiete sparsam. Beobachtet
b. Wieseck u. gegen Wetzlar; b. Friedberg.“ Paul August
Kesselmeyer (1813‒1897) hat handschriftlich in seinem Handexemplar der
Fresenius-Flora (aufbewahrt in der Universitätsbibliothek
Frankfurt am Main) „Heusenstamm“ eingefügt. Danach kam
die Flachs-Seide im 19. Jahrhundert in Hessen zerstreut vor. Regionale
Schwerpunkte des Vorkommens sind aus den zum Teil
widersprüchlichen Angaben in Florenwerken nicht zu entnehmen. Nach
1900 sind keine Funde bekannt.