Symphytum officinale L. ‒ Arznei-Beinwell
Von Pfeiffer (1847) als S. patens als selten an Gräben, Hecken und auf feuchten Wiesen in Niederhessen genannt. Von Wille (1998) vielfach
und in teilweise großen Populationen in den Auen von Lahn, Main und Rhein festgestellt.
Auch in neuen Florenwerken werden die beiden Arten S. bohemicum und S. officinale
selten unterschieden. Das Artenpaar ist in Hessen verbreitet und oft
zahlreich in genutzten und brachgefallenen Nasswiesen und Seggen-Rieden
sowie in Staudensäumen an Gräben, Bächen und Wegen
vertreten. Grimme (1958) unterscheidet die beiden Sippen nach purpur-
oder blauroten gegenüber gelblichweißen Blüten, was bei
S. officinale mit gelblichen Blüten zu
Fehlbestimmungen führt. Baier & al. (2005) führen
für beide Sippen jeweils etwa 10 Funde auf, machen aber keine
Angaben zu Häufigkeit oder Ökologie. Nach Klein (1953) im
Vogelsberg nur in den größeren Tälern, oberhalb
300 m nur adventiv. Wille (1998) führte
morphologisch-cytologische Untersuchungen in Hessen durch. Symphytum bohemicum ist diploid (2n = 24), S. officinale
tetraploid (2n = 48). In den Auen von Lahn, Main und Rhein traf sie
jeweils beide Sippen an. Angaben zu unterschiedlicher Ökologie
macht sie nicht. In geringer Zahl fand sie auch Pflanzen mit
abweichenden Chromosomenzahlen (2n = 38, 42, 43 und 47), die als
Hybriden und Rückkreuzungen der Hybriden gedeutet werden. Nach
Nawrath (2005) ist der Böhmische Beinwell im
südöstlichen Taunusvorland häufiger als der
Arznei-Beinwell und enger an Tallagen gebunden.