Pulmonaria angustifolia L. ‒ Schmalblättriges Lungenkraut
Für „Frankfurt ad M.“ erstmals von Kerner (1878:
9) genannt, wobei der Finder Apotheker Becker aus Bonn war (Spiessen
1885). Spiessen (1884) beschrieb das Vorkommen als „am
Eisenbahndamm zwischen Schwanheim und Goldstein bei Frankfurt a./M. und
zwar besonders auf der rechten Seite von Mainz nach Frankfurt
gerechnet“. Zu diesem Vorkommen haben sich drei Herbarbelege im
Senckenberg-Herbarium erhalten (Buttler 1994). Pulmonaria angustifolia
kam danach nicht nur im Bereich der Bahnlinie vor (1887, M. Dürer,
FR-90244; A. W. Peipers, FR-90252), sondern nach einem 1831 von J.
Becker gesammelten Beleg auch an der Unterschweinsteige (im Frankfurter
Wald in Gesellschaft mit Orchis sambucina und
Lilium martagon, FR-902519), wobei sich die Lokalisierung aus
dem Vorkommen der Begleitpflanzen ergibt (Fresenius 1832/1833). Vigener (in Wirtgen 1907) weist auf die Verwechslung mit Pulmonaria tuberosa bei Rudio und Fuckel hin und gibt an, dass Pulmonaria angustifolia im Schwanheimer Walde am Eisenbahndamm und in dessen Nähe vorkommt. Das
Vorkommen wird von Burck (1947) als erloschen bezeichnet. Es ist vom
Hauptverbreitungsgebiet, das im Vorland des Steigerwaldes endet
(Meierott 2008, Sauer 1975), deutlich nach Westen abgesetzt. Es ist
nicht ausgeschlossen, dass es in Hessen früher weitere Vorkommen
gab. Wenn es sie gab, sind sie undokumentiert erloschen.