Cynoglossum germanicum Jacquin ‒ Deutsche Hundszunge
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1767, Obs. Bot. 2: 31 (▤)
Lokal in Laubwäldern nährstoffreicher Standorte in Nord- und Osthessen auf Kalk- und Basaltböden; vorwiegend im Bereich von steinigen Hängen in Blockschuttwald. In der Rhön und im Habichtswald im Sommerlinden-Bergulmen-Blockschuttwald (Tilio-Ulmetum glabrae), in Buchenwald-Gesellschaften nährstoffreicher Böden (Bohn & Lohmeyer 1990, Rühl 1967) und in Waldsäumen des Epilobio-Geranietum robertiani (Bohn & Lohmeyer 1990). Im Gebiet zwischen Liebenau und Zierenberg (Landkreis Kassel) und im Habichtswald (Landkreis Kassel, Stadt Kassel) besitzt die Deutsche Hundszunge etliche Vorkommen und ist stellenweise häufig (Grimme 1958, Nieschalk & Nieschalk 1988 & 1999; Raabe 2021). Für den Habichtswald nennt sie bereits Wenderoth (1839). Weitere Vorkommen bestehen im Bereich des Edersees. Cynoglossum germanicum hat in Deutschland nur eine sehr beschränkte Verbreitung in einigen Mittelgebirgen; ein Vorkommensschwerpunkt liegt in Hessen. Eine Angabe für Ramholz im Main-Kinzig-Kreis geht auf C. Reuss zurück (Hoffmann 1881), wurde nie bestätigt und dürfte irrig sein. Auch die Angabe von Schwalm & Schneider (1909) für den Herzberg im Richelsdorfer Gebirge ist mit Zweifeln behaftet, da die Pflanze in diesem Bereich nie erneut gefunden wurde.
Sutorý (1988) unterschied auf Grund von rundlichen Früchten (Länge zu Breite um 1,16) Cynoglossum germanicum subsp. rotundum Sutorý von der Nominatunterart (Länge zu Breite um 1,26). Diese Unterart, die er auch für Hessen angibt, fand keine Anerkennung.