Sehr zerstreut in wärmebegünstigten, lichten
Laubwäldern und in deren Säumen auf Basalt und Kalk. Hessen
liegt nahe der nördlichen Verbreitungsgrenze dieser submediterran
verbreiteten Art und Vorkommen sind hier teilweise isoliert. Die
Pflanze wurde durch Nieder- und Mittelwaldwirtschaft begünstigt,
sie kommt bei dichter werdendem Kronenschluss nicht mehr zur
Blüte. Ein zusammenhängendes Verbreitungsgebiet besteht auf
den Muschelkalkhöhen entlang der Werra, wo der Purpurblaue
Steinsame regelmäßig in Grenzwaldstandorten vorkommt
(Frölich 1939; Vegetationsaufnahmen bei Winterhoff 1965). Regelmäßig ist
die Pflanze auch auf den Gudensberger Basaltkuppen vorhanden.
Vorkommen im Naturraum SO fehlen in der Fundliste.
Kassel-Land: Eberschützer Klippen (W. Lauterbach nach Nitsche & al. 1988).
Kassel: Prasselberg (Wenderoth 1839).
Waldeck-Frankenberg: Rhoden, zwischen Rammelskopf und Quast (1949 Nieschalk in Becker & al. 1997); Wittmarwald bei Volkmarsen (1984 W. Becker in Becker & al. 1997); Kugelsburg bei Volkmarsen (Wigand & Meigen 1891; 2018, U. Raabe); Engelsbusch bei Wethen (1948, A. Nieschalk, FR-86184; 1992 W. Becker in Becker & al. 1997); Wrexen, Abhänge der „Leuchte“ zum Diemeltal (1990 W. Becker in Becker & al. 1997).
Werra-Meißner: Ihrings-Berg südlich Bad Soden (T. Meier-Schomburg nach Baier & al. 2005); Otterbachstein [zwischen Bad Soden und Orfenrode] Schanze (1884); Langenberg östlich Frankershausen (H. Pfalzgraf & al. in Baier & al. 2005); Eichenbergkopf bei Frieda (Frölich 1939); Gobert-Gebiet [Hain, Hörnekuppe, Salzfrau südlich Hitzelrode] verbreitet (Baier & al. 2005, von hier bereits Wenderoth 1846, Frölich 1939); Graburg, Schäferburg (Frölich 1939; Bohn 1981); Herleshausen, Kielfirst (Eisenach 1887); Jestädter Weinberg (Wenderoth 1839, Pfalzgraf 1950); Karnberg (Frölich 1939); Andreaskapelle südlich Kleinvach (T. Meier-Schomburg nach Baier & al. 2005); Konstein (Frölich 1939, Bohn 1981); Meißner (Eichler 1883, unwahrscheinlich nach Schwier 1944); Plesse (Frölich 1939, Bohn 1981); Eichenberg südlich Rittmannshausen (Meyer nach Pfeiffer 1847, Hindenlang 1930); S[ontra], Mühlberg (Eichler 1883); Schickeberg bei Sontra (Grimme 1958); Hardtberg südöstlich Werleshausen (Dersch 1983; 1992 U. Trostmann in Baier & al. 2005); Badenstein nördlich Witzenhausen (1953 H. Sauer nach Baier & al. 2005, heute vermutlich nicht mehr).
Schwalm-Eder: Nenkel bei Gudensberg (Wenderoth 1839); Odenberg
bei Gudensberg (1936, A. Grimme, FR-86183); Schlossberg bei
Gudensberg (Wenderoth 1839; Bohn 1981; 2009, 220. pflanzensoziologische
Sonntagsexkursion, R. Angersbach, S. Raehse u. a.); Wachenberge bei
Gudensberg (Bohn 1981, Bernd 1998); Harler Berg bei Unshausen (Grimme
1958, Becker & Schnedler 1974); Lammsberg (Wigand & Meigen
1891); Mader Stein bei Maden (Wenderoth nach Pfeiffer & Cassebeer
1844, ca. 2005 T. Gregor); Odenberg (Wigand & Meigen 1891); Abhang
des Rhündaer Tales (Grimme 1909).
Hersfeld-Rotenburg: Dreienberg (Grünewald 1963, nicht Marten 1987).
Fulda: Haimberg (Dannenberg 1860, Lange 2023).
Gießen: Hangelstein (Dillenius 1719; 1977, W. Lobin, FR-86177; Malkmus & al. 2012); Lollarkopf (Wenderoth 1846; 1928 H. Kugler in GIES).
Limburg-Weilburg: Limburg (Wigand & Meigen 1891).
Rheingau-Taunus: zwischen Speisbach- und Bodental bei
Aßmannshausen (1964 Zischka & Zischka 1967, 2003 Kalheber
nach Streitz 2005).
Frankfurt am Main: Grabenhof (Johann Christian Senckenberg nach
Spilger 1941); zwischen Bergen und Enkheim (Gärtner & al.
1799‒1802; Berger Hang, 1947, W. Lötschert, FR-86185; Berger
Hang, erloschen, Lobin & Lewejohann 1978); Scheerwald südlich
Oberrad (Sennholz nach Dosch & Scriba 1888).