Familie Asparagaceae Juss. ‒ Spargelgewächse

einschließlich
Anthericaceae J. Agardh 1858, Theoria Syst. Pl. 27 ()
Hyacinthaceae Borkh. 1797, Borkh. Bot. Wörterb. 1:315 ()
Ruscaceae Spreng. 1826, Syst. Veg. 3: 3 ()

Heterogene Familie. Im folgenden Merkmale der Unterfamilien:

Agavoideae Herb. [1837, Amaryllidaceae 67 ()]
Rhizomgeophyten;
Laubblätter grundständig, schraubig oder 2zeilig, linealisch;
Blüten meist in (Doppel-) Trauben, meist ⚥, nie blau oder violett;
Perigon 3+3, meist frei;
Staubblätter 3+3;
Fruchtblätter 3, verwachsen, oberständig, mit Septalnektarien,
Frucht: Fachspaltige Kapsel;
Samen schwarz.
Zugehörige Arten: Anthericum, Hosta, Yucca

Asparagoideae Burmeister [1837, Handb. Naturgeschichte 224 ()]
Rhizomgeophyten oder Sträucher, aufrecht oder kletternd;
Blätter schuppenförmig, gespornt, in ihrer Achsel flache oder nadelförmige Phyllokladien;
Blätter, Phyllokladien oder Stängel oft dornig;
Blüten ⚥ od. ♀+♂, radiär;
Perigon 3 + 3, frei oder am Grund verwachsen;
Fruchtblätter 3, verwachsen, oberständig, mit Septalnektarien;
Frucht: Beere, selten Nuss.
Zugehörige Art: Asparagus

Nolinoideae Eb. Fisch. & Mwachala [2015, Syllabus 4: 431 (▤)]
Knollen-, Rhizom- oder Ausläufergeophyten;
Blätter schraubig, 2zeilig oder quirlig, sitzend oder gestielt, linealisch bis eiförmig, oder durch Flachsprosse ersetzt;
Blüten in end- od. achselständigen Trauben oder Ähren oder einzeln achselständig, ⚥, selten ♀+♂, ± radiär;
Perigonblätter 3+3 od. 2+2;
Staubblätter meist 3+3, selten 2+2, 4+4 od. 6+6;
Fruchtblätter (2‒)3(‒5), verwachsen, meist oberständig;
Frucht: Beere, selten Kapsel od. Steinfrucht.
Zugehörige Arten: Convallaria, Maianthemum, Polygonatum, Ruscus

Scilloideae Burnett [1835, Outlines Bot. 1: 428 ()]
Zwiebel-, selten Rhizomgeophyten;
Laubblätter alle grundständig, schraubig oder 2zeilig, linealisch bis rundlich;
Blüten meist in Trauben auf blattlosem Schaft, ⚥, radiär, selten dorsiventral;
Perigon 3+3, frei od. verwachsen, meist weiß oder blau, auch violett, rosa, gelb, bräunlich oder grünlich;
Staubblätter 3+3, Staubfäden zuweilen eine Nebenkrone bildend;
Fruchtblätter 3, verwachsen, oberständig, mit Septalnektarien;
Frucht: Fachspaltige Kapsel;
Samen gelb bis schwarz.
Zugehörige Arten: Hyacinthoides, Hyacinthus, Muscari, Ornithogalum, Puschkinia, Scilla

In dieser Unterfamilie befinden sich viele beliebte Zierpflanzen. Mit dem Verwildern weiterer Arten ist zu rechnen.

Diskussionsfassung von Thomas Gregor und Sylvain Hodvina mit Ergänzungen von Arthur Händler, Uta Hillesheim, Enno Schubert & Rüdiger Wittig.


Gattungsschlüssel

1

Mit nadelförmigen Kurztrieben

Asparagus

Ohne nadelförmige Kurztriebe

2




2

Mit Zwiebel

3

Ohne Zwiebel

7




3

Deckblätter > 10 mm lang

4

Deckblätter < 3 mm lang oder fehlend

5




4

Perigonblätter frei, weiß

Ornithogalum

Perigonblätter am Grund verwachsen, blau, selten rosa oder weiß

Hyacinthoides




5 (3)

Blüten mit Nebenkrone

Puschkinia

Blüten ohne Nebenkrone

6




6

Blüten kugelig bis krugförmig

Muscari

Blüten deutlich länger als breit

Scilla




7 (2)

Blätter grasartig

Anthericum

Blätter nicht grasartig, eiförmig bis lanzettlich

8




8

4 freie Perigonblätter

Maianthemum

6 verwachsene Perigonblätter

9




9

2‒3 grundständige elliptisch-lanzettliche Laubblätterxx

Convallaria

Laubblätter mehr als 3, zweizeilig

Polygonatum

Bislang nicht ausgeschlüsselt: HostaHyacinthusRuscus und  Yucca.


Literatur