Calla palustris L. ‒ Sumpf-Schlangenwurz
Sehr selten in Erlenbruchwald, wohl nur noch im Reinhardswald, ehemals, über mehr 150 Jahre belegt in der Kinzig-Aue bei Rückingen. Diese Vorkommen werden als indigen angesehen, das Indigenat der hessischen Vorkommen ist aber fraglich (Ludwig 1997). Vielfach angesalbt und leicht verwildernd, bereits Hoffmann (1880) berichtet von Anpflanzungen an der „Schwanheimer Tränk“ durch H. Ohler, was durch Belege in FR (ein datierter von 1855) mehrfach dokumentiert ist. J. C. Senckenberg (nach Spilger 1936) nennt die Pflanze für Sümpfe bei Seelbach und Buchen, wobei unklar ist, welches Seelbach gemeint ist. Streitz (2005) führt 4 Ansalbungen für den Taunus auf, darunter das von Geiger & Korneck (1982) besprochene Vorkommen südlich von Stephanshausen (auch 1999, K. Baumann 99/734, FR und 2021, W. Ehmke), das eventuell mit Pflanzen des Rückinger Vorkommens begründet wurde (Seibig 1982). Im Rahmen der Taunus-Kartierung wurden 11 angesalbte Vorkommen erfasst, davon mehrere in Erlen-Brüchern, wo sich die Pflanze zum Teil ausbreitet (Wittig & al. 2022). Auch eine Angabe von Schnittspahn (1853) für die Eulbacher Gartenanlage bei Erbach dürfte sich auf eine Ansalbung beziehen, ebenso wie Funde von Prakt (1948, Geisweiher östlich Büdingen; 1963 Grafenbruch; Belege FR). In neuerer Zeit im Burgwald angesalbt. Eine Angabe für ein ausgestorbenes Vorkommen in der Region Nordwest (Starke-Ottich & al. 2019) erscheint fraglich. Die Angabe für ein ausgestorbenes Vorkommen in der Region Südost bei Starke-Ottich & al. (2019) beruht vielleicht auf einer fehlerhaften Zuordnung des Rückinger Vorkommens.